Was ist Mindset?
Die Sozialpsychologin Carol Dweck hat Studien durchgeführt, wie Menschen Herausforderungen meistern. Dabei hat sie zwei fundamental unterschiedliche Selbstbilder entdeckt, die unser Leben bestimmen – das „Growth Mindset“ und das „Fixed Mindset“. Diese konträren Einstellungen haben Einfluss darauf, wie Misserfolge verarbeitet werden. Aus dem Scheitern und dem Umgang mit unangenehmen Situationen heraus, legen wir einen Grundstein für weitere Lernerfolge. Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit hängt von dem entsprechenden Mindset ab.
Inhalt
Was ist ein Mindset?
Mindset ist eine geistige Haltung, die für die individuelle Einstellung zu Ereignissen und Entscheidungsfähigkeit verantwortlich ist. Sie bestimmt, wie Menschen Situationen interpretieren und darauf reagieren. Der Begriff Mindest wurde von der Psychologin Carol Dweck geprägt. Mit Mindset meint sie das Selbstbild.
Carol Dweck unterscheidet in ihren Forschungen zwei Mindsets – Das “Fixed Mindset” (statisch) und das „Growth Mindset“ (dynamisch).
Menschen mit einem „Fixed Mindset“ gehen davon aus, dass Begabungen und Intelligenz und die damit verbunden Möglichkeiten feste und konstante Persönlichkeitsmerkmale sind. Beim „Fixed Mindset“ spricht man von einem statischen Selbstbild. Menschen mit einem „Fixed Mindset“ glauben, dass Talent und Fähigkeiten angeboren sind und sie daraus das Beste machen können. Es gibt für sie kein Entwicklungspotential. Das statische Selbstbild entzieht Entwicklungsmöglichkeiten. Menschen mit dem tendenzielen „Fixed Mindset“ machen ihre Intelligenz für ihre Erfolge verantwortlich. Der Schwerpunkt bei dieser Haltung liegt auf dem Erfolg. Zeigt man beispielsweise in der Schule gute Leistungen, deutet es darauf hin, dass man begabt und schlau ist. Probleme und Herausforderungen sind eine Bedrohung. Können diese nicht mit den vorhandenen Möglichkeiten gelöst werden, ist ein Scheitern endgültig. Daher geben sie schnell auf und meiden Herausforderungen aus der Angst heraus zu versagen. Diese Menschen haben das Gefühl, sich stetig beweisen zu müssen. Das eigene positive Bild wird von ihren guten Leistungen bestätigt. Diese gefährden ihr attraktives Selbstbild. Sie können selten mit Misserfolgen wirksam umgehen. Misserfolge und Niederlagen erleben sie sehr ausgeprägt und können diese schlecht verarbeiten. Kritik deuten sie als etwas Abwertendes, ohne etwas daraus zu lernen.
Menschen mit einem „Growth Mindset“ gehen davon aus, dass Fähigkeiten sich stets entwickeln und verbessern können. Beim „Growth Mindset“ spricht man von einem flexiblen bzw. dynamischen Selbstbild. Menschen mit einem „Growth Mindset“ glauben, dass Erfolg abhängig ist von Anstrengung und Fleiss und daher über die ganze Lebensphase ein beeinflussbarer und wachsender Prozess ist. Studien zeigen, dass Menschen mit einem kategorisierten „Growth-Mindset“ stärker dazu neigen, erfolgreichere Leistung zu erbringen. (Blackwell et al., 2007; Hong, Chiu, Dweck, Lin, & Wan, 1999). Das formbare bzw. dynamische Selbstbild eröffnet Entwicklungsmöglichkeiten. Der Schwerpunkt bei dieser Haltung ist, dass sie ihren Selbstwert nicht primär aus ihren Erfolgen erkennen, sondern aus dem Bestreben heraus, beständig dazu zu lernen.
Carol Dweck hat zahlreiche Studien durchgeführt, wie Menschen Herausforderungen meistern können. Wenn Menschen sich auf einen Prozess konzentrieren und daraus lernen, sind sie optimistisch und motiviert. Es fällt ihnen leichter eine Lösung zu finden.
Herausforderungen sehen sie als Chance zu wachsen und Neues zu lernen. Lernen ist ein Wachstumsprozess und das Erfolgsziel wird zum Lernziel. Niederlagen und Misserfolge sind keine Bedrohung. Sie begreifen sie eher als Stationen auf dem Weg ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Es fällt ihnen leichter, mit Misserfolgen und Rückschlägen konstruktiv umzugehen.
Wie entwickelt man ein Growth Mindset?
Das Selbstbild von einem Menschen wirkt sich auf seinen Erfolg aus. Langfristig gesehen scheitern Menschen mit einem statischen Selbstbild. Menschen mit einem dynamischen Selbstbild sind dagegen erfolgreich.
Bestandteile zur Entwicklung eines Mindsets:
Herausforderungen, entsprechende Anstrengungen, Fehler und das Feedback
Befindet man sich im Growth Mindset bedeutet das, dass Herausforderungen Freude bereitet und man sie durchlebt. Die Anstrengung wird hierbei als prägenden Teil eines Lernprozesses und daher ist es etwas Nützliches betrachtet. Fehler sind Lernmöglichkeiten. Feedbacks werden geschätzt und genutzt.
- Probiere mal etwas ganz Neues
- Gib alles
- Erkläre Dich nicht
Befindet man sich dagegen im Fixed Mindset, werden Herausforderungen gemieden. Anstrengungen sind mühselig und werden als allgemein Negativ gesehen. Es wird nicht der Wert und der Sinn hinter einer Anstrengung gesehen. Fehler entmutigen und es werden Erklärungen gesucht, warum Fehler entstanden sind. Feedbacks werden persönlich genommen und nicht wertgeschätzt. Diese Menschen vermeiden alle Möglichkeiten, die wichtig sind, sich zu entwickeln und weiterzukommen.
Fazit:
Setze Dir Lernziele. Nimm Dir die Zeit und schaffe Raum um an Deine Ziele zu kommen. Du bist flexibel, wenn Du Dich über lehrreiche Erfahrungen erfreuen kannst. Der Glaube an Deine Ziele ist wichtig, auch wenn sie noch nicht sichtbar sind. Der Weg dorthin ist ein Prozess, der Beachtung braucht.
Lesen Sie auch:
Mindset: The New Psychology of Success (Englisch) Taschenbuch – 2007 von C. Dweck