Wohlfühlglück und Werteglück
Glück umfasst unter anderem Genuss, Wohlbefinden und positive Gefühle. Positive Emotionen sorgen für das sogenannte Wohlfühlglück. Dieses steht für ein gutes und angenehmes Leben (hedonic happiness). Die persönliche Erfüllung und die Zufriedenheit sind ebenso wichtige Aspekte, damit Menschen glücklich sind. Werteglück bedeutet sich zu engagieren und aktiv zum eigenen Glück beizutragen (eudaimonic happiness). Ein erfülltes Leben führen heisst Werte und Sinn zu finden.
Wohlfühlglück – hedonic happiness
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Menschen ihr Glück und Wohlbefinden erreichen können. Eine ist der hedonische Ansatz, der durch den griechischen Philosoph Aristippus entstand. Aus seiner Sicht besteht Hedonisches Glück darin, möglichst viele positive Emotionen zu erleben und sämtliche negative Gefühle und Empfindungen zu vermeiden. Es bedeutet sich gut zu fühlen und mit dem eigenen Leben Zufriedenheit zu verspüren.
Menschen empfinden Wohlfühlglück, wenn sie Beschäftigungen nachgehen, die sie mögen und ihnen guttun. Momente des Wohlfühlglücks werden erlebt, indem wir uns etwas gönnen, z.B. durch den Kauf von Sachen, ein gutes Essen im Restaurant geniessen oder auf eine Party gehen. Häufig liegt die Herkunft dieser Momente in der Umwelt. In diesem Fall ist vom hedonischen Ansatz her das Ziel, soviel Zeit mit Spass zu verbringen und wenig Zeit wie eben nur möglich mit Dingen zu verbringen, die vielleicht langweilig oder mühsam sind. Kritiker argumentieren, dass der hedonische Ansatz ein Irrtum sein kann. Es bestehen unterschiedliche Argumentationen einzelner Menschen, wenn es um das Wohlbefinden geht. Dies bedeutet, dass ihre Kritik auf der Vorstellung beruht, dass rein hedonisches Streben nach Glück nicht ausschliesslich zu Wohlbefinden beiträgt. Riskantes Verhalten, gefährliche Aktivitäten oder Alkoholmissbrauch als Beispiel, könnte jemand als erfreuliche Erfahrungen verfolgen. Es wird jedoch nur momentanes Vergnügen erlebt, welches nicht immer zum Wohlbefinden beiträgt und negative Folgen haben kann.
Werteglück – eudamonic happines
Als Reaktion auf Aristippus These von hedonischen Glücks offerierte der griechische Philosoph Aristoteles eine Möglichkeit, die er als das eudaimonisches Konzept des Wohlbefindens bezeichnete. Menschen empfinden Werteglück, in dem sie das tun, was sie für sich als wertvoll betrachten. Sie haben das Bedürfnis sich zu verwirklichen und weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt des Eudaimonisches Glücks steht das Streben, das Leben auf eine persönliche und zufriedenstellende Weise zu leben. Die eigenen Stärken wollen verwirklicht werden. Dazu gehört, die Erkenntnis des eigenen Potenzials, um u.a. die eigenen Ziele zu verfolgen. Dazu zählt auch das Streben nach Wissen, damit sich Menschen entwickeln und auf dem Laufenden bleiben. Handlungen werden seiner selbst willen ausgeführt und nicht um Anerkennung von aussen zu erlangen.
Im Laufe des letzten Jahrhunderts ist der eudaimonische Zugang zum Wohlergehen von vielen Psychologen bestätigt worden. Die Maslow’sche Hierarchie der Bedürfnisse ist zum Beispiel eine wichtige psychologische Theorie, die den Menschen vorschlägt, mehr als nur eine momentane Freude zu haben, um das Wohlergehen zu erreichen. Laut Maslow müssen die Menschen unter anderem sich sicher und geliebt fühlen, und die Möglichkeit zur Selbst-Verbesserung haben.
Ein gemischter Ansatz
Ein Problem bei der Interpretation von Glück oder Wohlbefinden bezüglich hedonisch oder eudaimonisch ist die Annahme, dass diese beiden Ideen eher polare Gegensätze eines Spektrums sind. Deshalb ist es unrealistisch, dass das Verfolgen des Wohlbefindens durch einen rein hedonischen oder rein eudaimonischen Ansatz zu Glück oder Erfolg führen wird.