Was ist Positive Psychologie?

Positive Psychologie – Die Positive Psychologie ist eine wissenschaftliche Forschungsrichtung innerhalb der Psychologie. Sie beschäftigt sich mit der Frage, was das Leben lebenswert macht. Mit den Anregungen aus der Positiven Psychologie können auch eingefleischte Pessimisten den inneren Miesmacher austricksen. Sie lernen Ihre Stärken zu nutzen, sind glücklicher, erfolgreicher und gewinnen dadurch an Lebensfreude.

In den meisten Berichten mit psychologischem Inhalt steht das Unglück im Mittelpunkt. Die Ängstlichen, die Melancholischen, die Desillusionierten und die Neurotischen werden ins Visier genommen. Die klassische Psychologie beschäftigt sich hauptsächlich mit der Heilung und Therapie von psychischen Störungen und Mängeln. Aber wer interessiert sich für die zufriedenen und gesunden Menschen?

Die Positive Psychologie beschäftigt sich mit Menschen, die eine optimistische Lebenseinstellung zeigen. Dieses neue Forschungsfeld befasst sich seit rund zehn Jahren mit der guten Lebensführung gesunder Menschen. Themen wie Optimismus, Geborgenheit, Vertrauen, Verzeihen, Solidarität oder Glück, finden auch in der konflikt- und störungsorientierten Psychologie Beachtung. Neu ist die Bemühung um eine breite wissenschaftliche Fundierung, die positiven Seiten der menschlichen Existenz. Die Positive Psychologie hat herausgefunden, was das Leben lebenswerter macht.

Die Positive Psychologie hat drei Schwerpunkte:

  1. die Erforschung der positiven Emotionen.
  2. die Erforschung des positiven Charakters, d.h. der Stärken und Tugenden, deren regelmässige Ausübung positive Emotionen hervorbringen.
  3. die Erforschung der positiven Strukturen (weniger durch Psychologen, sondern vor allem durch Soziologen, Politikwissenschaftler, Anthropologen und Wirtschaftswissenschaftler) mit der Fragestellung: Welche grösseren Strukturen, die auf den einzelnen Menschen wirken, unterstützen den positiven Charakter, der wiederum positive Emotionen hervorbringt.

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Wie Menschen aufzublühen…

Mit diesem Versprechen beginnt das Buch des international renommierten Psychologen Prof. Dr. Martin Seligman. Sein Buch „Flourish“- Wie Menschen aufblühen. Der Autor erzählt mitreisend über persönliche Erfahrungen und wissenschaftliche Studien. Als Pionier der Positiven Psychologie zeigt er auf, was die Fokussierung auf die Stärken, statt auf die Schwächen, von Menschen zu leisten vermag. In Erziehung, Wirtschaft, Therapie, Medizin oder auch im Coaching. Nicht nur das Leben einzelner Menschen, sondern auch Firmen, Institutionen, Schulen und sogar ganze Nationen profitieren davon. Konkrete Übungen der Positiven Psychologie ermöglichen es dem Leser, seine eigenen Stärken wahrzunehmen.

Was ist wichtiger, Wohlbefinden oder Glück?

Obwohl Glück ein Teil unseres Wohlbefindens ausmacht, entsteht durch Glück allein noch kein Sinn in unserem Leben. Was versetzt uns in die Lage, unsere Talente zu entfalten, tiefe Beziehungen einzugehen und das Leben zu geniessen? Kurz gesagt, was brauchen wir, um aufzublühen?

Wohlbefinden basiert auf fünf Säulen:

In der englischen Version ergeben die Anfangsbuchstaben dieser fünf Säulen ein gutes Merkwort: PERMA

  1. Positive Emotionen – sind wichtig für unser Wohlbefinden. Glückliche Menschen blicken gerne auf ihre Vergangenheit zurück, hoffnungsvoll in die Zukunft und geniessen die Gegenwart.
  2. Engagement  damit wir uns stark fühlen. Wenn wir uns auf jene Dinge fokussieren, die wir voll und ganz geniessen und die uns wichtig sind, kommen wir in einen Zustand der als Flow bekannt ist.
  3. Relationships – Jeder braucht jemanden. Wir erhöhen unser Wohlbefinden und teilen es mit anderen, in dem wir enge Beziehungen mit Menschen in unserer Umgebung aufbauen.
  4. Meaning and Purpose – Sinnhaftigkeit im Tun finden. Wenn wir Zeit für etwas aufwenden, das grösser ist als wir selbst, wachsen wir über uns hinaus. Zum Beispiel Familie oder berufliche Ziele…
  5. Accomplishment (Leistung, Errungenschaften) – Jeder braucht Erfolge. Um Wohlbefinden und Glück zu erreichen, müssen wir im Stande sein, unsere bereits erzielten Erfolge auch zu sehen und anzuerkennen.

Wissenschaftliche Studie – Was ist Glück?

Professor Seligman gelang der Nachweis, dass Menschen mit hohen PERMA Werten insgesamt ein geringeres Risiko haben, an schwerwiegenden Folgeerscheinungen nach negativen Stresserlebnissen zu erkranken. Das ist nicht alles. Wer Gefühle im täglichen Leben als elementaren Bestandteil des Lebens betrachtet, nutzt damit eine höchst wirksame Motivationsquelle.

 

Charaktereigenschaft verantwortlich für Glück?

Eine weitere Forschungsfrage der positiven Psychologie ist, welche Charaktereigenschaften glücksfördernd und glückshemmend sind. Für extrovertierte Menschen ist das Glas immer halb voll. Sie erscheinen fröhlicher, lebensbejahender und stehen häufiger im Mittelpunkt. Menschen, die leicht nervös werden und unschlüssig sind, stehen an der Glücksskala am anderen Ende.

Viele Menschen beachten eher das Negative, wie Ärger, Unzufriedenheit, Neid, Sorgen und Entmutigung. Wenn Menschen auf der Strasse gefragt werden, wie geht es Ihnen? Dann kommen Antworten wie, „gut oder soweit alles o.k.“. Meistens entspricht dies jedoch nicht ganz der Wahrheit. Bei weiterer Unterhaltung kommt zur Sprache, dass der Rücken schmerzt oder der Schlaf zu kurz bekommt. Geht es solchen Leuten wirklich gut?

Ist Glück messbar?

  • Ist unser Gehirn positiv programmiert, verändert sich das Leben nachhaltig und dauerhaft.
  • Glück ist ein Ding und eindimensional (lt. Seligman). Glück wird durch die Messung der Lebenszufriedenheit definiert. Hierbei werden 24 Stärken und Tugenden, wie Freundlichkeit, soziale Intelligenz, Humor, Mut, Integrität usw. gemessen.
  • Wohlbefinden hingegen ist mehrdimensional. Was jemand denkt und fühlt, ist entscheidend. Somit ist Glück ein Aspekt von Wohlbefinden, das ein positives Gefühl darstellt.

Was bringt positive Psychologie im Business?

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Zufriedene und glückliche Menschen sind erfolgreicher. Viele Manager haben erkannt, dass der Unternehmensgewinn massgeblich von engagierten und glücklichen Mitarbeitern abhängt. Die zwischenmenschliche Arbeitsbeziehung hat enormen Einfluss auf uns und unsere Verhaltensweisen. Es ist daher sinnvoll, möglichen Instrumenten der Positiven Psychologie eine grosse Beachtung zu schenken.

Instrumente der Positiven Psychologie

Kommunizieren Sie und finden Sie Ihre Stärken

Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter, Ihre Kollegen und Ihr Chef Ihre Stärken kennen. Damit spielen diese Ihnen und Ihren Stärken passende, zuträgliche Möglichkeiten zu. Ist das Fremdbild anderer von Ihrem Selbstbild abweichend, so könnte dies eine Chance zu Erkenntnis sein. Sie gewinnen mehr Klarheit über Ihre Aussenwirkung. (Wie sehen mich andere?) Andernfalls erfahren Sie, dass Sie Ihre Stärken mehr zeigen und einsetzen sollten.

Positive Gefühle im täglichen Leben integrieren

Starten Sie ein Meeting mit einer Runde von kurzen Erfolgsgeschichten. Geben Sie den Mitarbeitern oder Kollegen die Möglichkeit, das Beste aus ihrer Woche zu erzählen und damit andere zu inspirieren und zu motivieren.

Aktiv konstruktiv kommunizieren

Wie Sie auf Botschaften von einem Kollegen reagieren, ist für den Aufbau von guten Beziehungen ebenso wichtig. Martin Seligman teilt Kommunikation hierbei in vier Varianten auf. Wie könnten Sie auf “Gute Neuigkeiten! Ich bin befördert worden und habe noch eine Gehaltserhöhung bekommen!” antworten?

Aktiv zerstörend: “Das hört sich nach viel Verantwortung an, die du dir da aufbürdest. Das bedeutet komplexere Arbeit und mit Sicherheit längere Arbeitszeiten.”

Passiv zerstörend: “Was machen wir morgen Abend?”

Passiv konstruktiv: “Das sind ja gute Neuigkeiten.”

Aktiv konstruktiv: “Das ist ja grossartig! Ich bin stolz auf dich. Ich weiss, wie wichtig die Beförderung für dich war. Das feiern wir!”

Dies ist eine kleine Übersicht von Möglichkeiten, um positive Beziehungen am Arbeitsplatz zu fördern. Sowohl mit Elementen aus der positiven Psychologie wie auch den Erkenntnissen der Emotionsforschung (mehr Energie, emotionale Kompetenz, Kraft, Wirksamkeit, Freude in Ihrem Business).

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