Selbstwirksamkeit – Wie funktioniert das?

Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, dass man fähig ist, etwas zu erlernen oder eine bestimmte Aufgabe auszuführen. Die Überzeugung bezüglich des eigenen Potenzial bestimmt, wie Menschen sich bei verschiedenen Gegebenheiten fühlen, wie sie denken, sich motivieren und Initiative entwickeln.

Was ist Selbstwirksamkeit?

Menschen mit viel Selbstwirksamkeit haben eine grosse Zuversicht, Anforderungen in allen Situationen gewachsen zu sein. Selbstwirksamkeit ist eine überzeugende Grundhaltung  zu Handlungen, die der Mensch ausübt. Sie vertrauen auf ihre eigene Stärke und das eigene Leistungspotenzial und sind Optimisten. Mit einer entsprechend hohen Selbstwirksamkeitserwartung glauben solche Menschen durch ihre Handelsweise etwas zu bewirken und in schwierigen Situationen bestehen zu können. Sie besitzen ein hohes Kontingent an positiver und geistiger Haltung hinsichtlich der Möglichkeiten von eigener Selbstbestimmung.

 

 

 

Menschen mit wenig Selbstwirksamkeit besitzen diese Denkweise nicht. Sie glauben, dass nicht die eigenen Handlungen, sondern das Schicksal oder andere Menschen Situationen verändern können. Bei bestimmten Anforderungen fehlt das Vertrauen in die eigene Handlung und zur Folge erscheinen sie eher hilflos. Sie finden keinen Antrieb zum eigenen Handeln und verlassen sich auf die Fähigkeiten anderer Menschen. Ihre Einstellung gegenüber ihrer eigenen Stärke und dem Leistungspotential ist daher negativ gesteuert. Sie geben schneller auf. Niederlagen und Rückschläge sind „vorprogrammiert“.

 

Wie wirkt sich Selbstwirksamkeit im Leben aus?

Selbstwirksamkeit hat einen grossen Einfluss auf unsere Gefühle und das eigenständige Verhalten – Selbstwirksamkeit lenkt den Lebenserfolg. Mit der Überzeugung, dem eigenen Einfluss auf das gesamte Leben vertrauen zu können, kann man neuen Situationen weniger ängstlich entgegentreten. Frei von Ängsten traut man sich intuitiv mehr zu, ist hoffnungsvoll und ausdauernd.
Die Erwartung, etwas bewirken zu können, kann erlernt und zielbewusst gefördert werden.

Wie kann sich Selbstwirksamkeit entwickeln?

Erfolgserfahrung
Ein positives Resultat bei der Bewältigung von Aufgaben oder schwierigen Situationen stärkt den Glauben an die eigene Fähigkeit. Dies ist eine gute Möglichkeit, Vertrauen in sich selbst zu erlangen, um zukünftige, ähnliche Aufgaben zu lösen. Eine erfolgreiche Erfahrung baut somit eine hohe Selbstwirksamkeit auf.

Stellvertretende Erfahrungen (Vorbilder)
Ist nicht genügend eigene Erfolgserfahrung vorhanden, sind Vorbilder motivierend. Positive Erfahrungen von Vorbildern, die ähnliche oder gleiche Aufgaben erfolgreich lösen, lassen sich für die eigene Erfolgserfahrung ableiten. Der Lerneffekt ist grösser, wenn man sich mit dem Vorbild und dessen Fähigkeiten definieren kann. Unweigerlich ist die Beeinflussung durch Vorbilder stärker, je grösser die Ähnlichkeit zu dieser Person ist.

Verbale Unterstützung (Ermutigung)
Einflussreiche Menschen können verbal ermutigen. Durch eine verbale Ermutigung wächst das Vertrauen an sich selbst. Gutes Zureden motiviert, die eigenen Fähigkeiten gezielt und effizient einzusetzen. Eine positive Rückmeldung in Form von einem Feedback, kann dabei helfen, einen Menschen zu ermutigen, selbstwirksam zu agieren. Nicht überfordern, sondern eine Balance zwischen fordern und fördern ist ein guter Weg, der motiviert. Dieser Weg zur Selbstwirksamkeit kann erfolgreich fortgesetzt werden, wenn eigene Erfolge ergebnisreich erlebt werden.

Emotionale Erfahrungen
Der physiologische Zustand beeinflusst, wie die Selbstwirksamkeit gesteuert wird. Emotionen sind die Botschafter des unbewussten Erfahrungsgedächtnisses und bestimmen die intuitive Vernunft. Positive Emotionen steigern eine erlebte Selbstwirksamkeit. Zu wenig durchdachtes Verhalten und schlechte Emotionen können zu planlosen Kurzschlusshandlungen führen.
Es kommt zu Stressreaktionen und Anspannungen. Durch das Herabsetzen von Stressreaktionen, kann man entspannt an Herausforderungen herantreten, um diese leichter lösen.

Anwendung von Selbstwirksamkeit

Der Entwicklung einer Selbstwirksamkeitserwartung als personale Fähigkeit kann man eine hohe Bedeutsamkeit in verschiedenen Bereichen zuordnen:

 

Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen

Durch Lernerfahrungen formt sich die Selbstwirksamkeitserwartung bereits schon bei Kindern in der Vorschule. Eigene, individuelle Lernerfahrungen, als auch die Unterstützung durch Lehrkräfte können die Entwicklung der Selbstwirksamkeit günstig beeinflussen.

 

Führung von Mitarbeitern
Führungskräfte mit einer hohen und bewussten Selbstwirksamkeitserwartung, sind im Stande, Mitarbeiter verbal zu bestärken. Sie vertrauen sich selbst und ihren Fähigkeiten und unterstützen Mitarbeiter beim Erzielen von Erfolgen. Als Vorbild motivieren sie ihre Mitarbeiter und leiten durch ihr Verhalten die Entwicklung von Selbstwirksamkeit an.
Erfolge von Führungskräften sind auch für Mitarbeiter förderlich. Wichtig ist, Ziele in überschaubare und plausible Schritte zu zerlegen. Jeder Mitarbeiter soll die Möglichkeit haben, diese individuell mit eigener Mühe und Engagement zu verfolgen. Wichtig ist, dass Fehler toleriert werden. Anforderungen sollten so gestellt werden, dass sie nachvollziehbar sind. Ein regelmässiges Feedback kann ermutigend sein. Mitarbeiter sind motiviert, wenn man ihnen sagt, dass man ihnen etwas zutraut.

 

Leistungssteigerung im Sport
Die Erfahrung in Wettkampfsituationen regt Sportler hauptsächlich zu physischen und geistigen Spitzenleistungen an. Dieses Bewusstsein ist die Basis zur Reproduzierbarkeit und kommt der Steigerung von sportlichen Erfolgen in ähnlichen oder neuen Situationen zugute.