Kann man Glück messen?

Jeder Mensch hat seine eigene Meinung darüber, was Glück ist. Glück ist ein individuelles und persönliches Gefühl. Ausschlaggebend sind dabei nicht die objektiven Fakten, sondern die subjektive Wahrnehmung einer Person. Es gibt keine objektive Masseinheit um Glück zu messen. Ed Diener, Professor für Psychologie, misst Glück nach einer „Lebenszufriedenheit-Skala („Satisfaction with Life Scale“, SWLS). Er entwickelte einen Fragebogen, der binnen einer Minute durch Beantwortung von 5 Fragen Auskunft darüber gibt, wie eine Person allgemein mit ihrem Leben zufrieden ist. 

Wie definiert man Glück?

Glück ist ein subjektives Empfinden. Es lässt sich daher nicht auf andere Personen übertragen. Erlebnisse und Erfahrungen, die einer Person gewünschte Vorteile bringen, erzeugen ein glückliches Empfinden. Glück zu haben hängt von den eigenen positiven Gedanken ab. Glück ist ein Zusammenspiel von bewusst getroffenen Handlungsweisen und von Zufällen. Glücksgefühle entstehen, wenn Menschen aus eigener Energie heraus ihre Ziele anstreben und sie erreichen. Dies können Erfolge auf unterschiedlichen Gebieten im Leben sein. Eine positive Einstellung und Lebensfreude sind hilfreich für das Wohlbefinden.

Glück bedeutet, dass Menschen mit der Qualität ihres eigenen Lebens zufrieden sind – das eigene Leben mögen.

Der Begriff Glück hat zwei verschiedene Bedeutungen

  •  «Glück haben» heisst, durch einen glücklichen Zufall begünstigt zu sein. Es lässt sich nicht bestimmen und kommt plötzlich und unerwartet.
  • «Glück empfinden» heisst, ein Gefühl, wie auch Zustand, in dem sich eine Person gerade befindet. Ausschlaggebend sind hierbei nicht die objektiven Fakten, sondern das subjektive Erleben dieser Person. Glücksforscher gebrauchen daher eher den Begriff «Subjektives Wohlbefinden». Glück empfinden kann man während einer kurzen Zeitdauer (Glücksmoment). Glück empfinden kann aber auch ein dauerhaftes Gefühl sein (viele Glücksmomente, Zufriedenheit).

Wie kann man Glück messen?

Eine Messeinheit für Glück ist das subjektive Wohlbefinden. Subjektives Wohlbefinden ist eine individuelle Wahrnehmung. Daher verwendet man zur Messung standardisierte Fragebögen oder Interviews. Die Antwortmöglichkeiten variieren.

Des Weiteren gibt es die Erfassung körperlicher Parameter wie z.B. EEG-Messungen der Hirnströme oder des Cortisol-Pegels.

Das Wohlbefinden kann man mehrmals am Tag, in der Woche oder monatlich überprüfen bzw. abfragen. Hierbei wird zum Beispiel die Versuchsperson regelmässig auf ein Signal (Handy oder Wecker) daran erinnert, ihr Wohlbefinden in diesem Moment auf einer Skala einzutragen.

Wohlbefinden ist in der Positiven Psychologie ein allgemein bezeichnetes Konstrukt. Dieses Konstrukt kann durch verschiedene messbare Bestandteile bestimmt werden. Wie zum Beispiel das Wohlbefinden durch eine Wetterlage oder die Autonomie einer Person.

Jeder dieser Bestandteile trägt zum Wohlbefinden bei und kann daher auch unabhängig von den anderen definiert und gemessen werden.

Subjektives Wohlbefinden nach den Arbeiten von Ed Diener (1984)

Subjektives Wohlbefinden beinhaltet eine affektive und eine kognitive Komponente.

Affektiv: Anwesenheit positiver Emotionen, Abwesenheit negativer Emotionen

Kognitiv: Lebenszufriedenheit

Subjektives Wohlbefinden wird entweder global oder Lebensbereichs-spezifisch betrachtet. Ed Diener (1984) definiert drei Lebensbereiche des Subjektiven Wohlbefindens:

  • Sich selbst,
  • Familie und Beziehungen,
  • Arbeit,
  • Gesundheit,
  • Freizeit

Salvere-Positive Psychologie-Subjektives Wohlbefinden

Der „Lebenszufriedenheit-Fragebogen“ von Ed Diener

Ed Diener hat 1985 den weltweit bekanntesten und meist gebräuchlichsten Fragebogen, den sogenannten „Lebenszufriedenheit-Fragebogen“ entwickelt (Ed Dieners Satisfaction With LifeScale).

(SWLS) Dieser Fragebogen entstand aus der schlichten Idee heraus, dass man Menschen nach der allgemeinen Beurteilung ihres Lebens fragt, um umfassend ihre Zufriedenheit mit dem Leben im Ganzen zu ermitteln.

Der Fragebogen von Ed Diener besteht aus lediglich 5 Fragen und gibt in einer Minute Information darüber, wie die entsprechend befragte Person im Allgemeinen mit ihrem eigenen Leben zufrieden ist. Er misst das „Lebensglück“.

Im folgenden sind 5 Feststellungen, denen die befragte Person die Möglichkeit hat, unter 7 Beurteilungen zu wählen. Diese werden mit der entsprechenden Zahl hinter jede Zeile geschrieben.

Beurteilungen:

7 entspricht Starke Zustimmung 6 entspricht Zustimmung 5 entspricht Schwache Zustimmung 4 entspricht Weder Zustimmung noch Ablehnung 3 entspricht Schwache Ablehnung 2 entspricht Ablehnung 1 entspricht Starke Ablehnung

5 Feststellungen

1. In den meisten Bereichen verläuft mein Leben nahe an meinen Idealvorstellungen.

2. Meine Lebensbedingungen sind ausgezeichnet.

3. Ich bin zufrieden mit meinem Leben.

4. Bis jetzt habe ich die wichtigen Dinge, die ich haben wollte, bekommen.

5. Wenn ich mein Leben wiederholen könnte, würde ich fast nichts anders machen.

Auswertung des Fragebogens „Lebenszufriedenheit“ von Ed Diener

Es werden alle Punkte zusammengezählt und somit kann die Person erkennen, an welcher Stelle der Zufriedenheitskala sie steht.

Summe aller Punkte Lebenszufriedenheit

35-31 Extrem zufrieden

30-26 Zufrieden

25-21 Etwas zufrieden

20 Neutral

19-15 Etwas unzufrieden

14-10 Unzufrieden

9 – 5 Extrem unzufrieden

Das Original ist hier zu finden: http://internal.psychology.illinois.edu/~ediener/SWLS.html